Freitag, 26. April 2013

Was ist eine Winterdepression?

Die Winterdepression oder saisonal-affektive Störung (auch SAD von Seasonal Affective Disorder; saisonal abhängige Depression) ist eine depressive Störung, die in den Herbst- und Wintermonaten auftritt. Als Sonderform der affektiven Störungen ist sie im ICD-10 den rezidivierenden depressiven Störungen zugeordnet.
Neben den depressiven Symptomen bedrückte Stimmung, Reduzierung des Energieniveaus und Ängstlichkeit kommen atypische Symptome hinzu wie Verlängerung der Schlafdauer, verstärkter Appetit auf Süßigkeiten (Kohlehydratheißhunger) und Gewichtszunahme. Bei der saisonal unabhängigen Depression treten eher Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme und Schlafverkürzung auf.

URSACHEN

Als eine Ursache werden Störungen des biologischen Tagesrhythmus angenommen. Es bestehen bzgl. der Ätiologie unterschiedliche Hypothesen. Eine besagt, dass die Symptomatik der SAD-Patienten in Zusammenhang mit dem Melatoninstoffwechsel steht und somit eine Beeinflussung des Melatoninspiegels einen antidepressiven Effekt haben kann. Das Auftreten der depressiven Symptome im Winter lässt sich dieser Theorie zufolge mit der erhöhten Melatoninproduktion in den dunklen Wintermonaten und den daraus resultierenden niedrigeren Serotoninspiegeln erklären (Melatonin ist ein Abbauprodukt des Serotonin). Niedrige Serotoninspiegel wiederum werden insbesondere bei der SAD für die depressive Symptomatik und die ansonsten atypischen Symptome verantwortlich gemacht.

BEHANDLUNG

Wie bei allen Erkrankungen gilt primär, die Ursache zu korrigieren.

Ursächliche Behandlung

Die Lichttherapie, eine der möglichen Behandlungsmethoden bei Winterdepressionen
Im Gehirn des Menschen befinden sich viele Serotonin produzierende Zellen, die Serotonin über die innere Uhr gesteuert tageszeitabhängig (in den Wachphasen verstärkt) ins Blut abgeben. Diese innere Uhr wird über das über die Augen einfallende Licht und vermutlich auch die Lichtfarbe (blau/rot) synchronisiert.
Ist der Serotonin-Abgabe-Rhythmus dieser Zellen gestört, zum Beispiel durch fehlende oder falsche äußere Zeitgeber, kann es zur Depression (und Schlafstörungen) kommen. Durch Ersatz für diese Zeitgeber oder ihre Wiederherstellung kann der Winterdepression gut entgegengewirkt werden. Sinnvoll ist dies vor allem am frühen Morgen (am Abend oder in der Nacht hat zu viel Licht eher den entgegengesetzten Effekt). Erfolgreich eingesetzt werden: Lichttherapie, Frühsport, Vitamin D, welches nur unter Lichteinstrahlung in der Haut gebildet werden kann, oder ggf. Einnahme von Vitamin-D-Präparaten, sowie notfalls auch Medikamente, die die Lichtempfindlichkeit erhöhen, wie Johanniskraut.

Symptomüberdeckung

Sollte die ursächliche Behandlung nicht möglich sein, können auch vorübergehend die Symptome überdeckt werden. Diese bieten jedoch viele Nebenwirkungen, die – außer in schweren Fällen ohne ursächliche Behandlungsmöglichkeit – in keinem Verhältnis zu den Vorteilen stehen (etwa ein Risiko der Arzneimittelabhängigkeit).
Therapeutisch könnten moderne Antidepressiva eingesetzt werden, wie z. B. Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer oder atypische Antidepressiva wie der selektive Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer Bupropion, welcher in den USA als einziges Antidepressivum eine Zulassung für die Behandlung von Seasonal Affective Disorder (saisonal-affektive Störung) hat. Bupropion hat neben der Stimmungsaufhellung eine leicht antriebssteigernde Wirkung.
Ebenso wird Rosenwurz zur Linderung der Symptome angewandt. Vorläufigen Daten zufolge könnte es aufgrund seiner schwach MAO-hemmenden Eigenschaften angstlösend, antriebssteigernd und antidepressiv wirken, wobei Rosenwurz im Gegensatz zu synthetischen Antidepressiva nebenwirkungsfrei sein soll.

Dienstag, 9. April 2013

Betroffenen.

Eine Depression ist oft unbeschreiblich. 
Die Betroffenen fühlen sich hoffnungs- und antriebslos. 
Nichts scheint mehr einen Sinn zu ergeben. 
Wer Informationen über die Depression sucht, stößt ganz schnell auf die Erklärung, dass die Konzentration des Hormons Serotonin im Gehirn zu niedrig sei. 
Ein veränderter Hormonhaushalt ist aber kein “Schicksal”. 
Schaut man sich das Leben des Betroffenen genauer an, wird die Depression oft logisch und verständlich – sie hat ihren Sinn. 
Medikamente können helfen, sind aber oft nur ein “Notstopfen” im überlasteten Gesundheitssystem. Was die Betroffenen meistens wirklich brauchen, ist eine heilsame therapeutische Beziehung.

Ich setze ein schönes Video... das Lied ist unfassbar schön...


María

Mittwoch, 3. April 2013

Depressionen

Depressionen

Starre Blicke ins Nix
Die Leere in einem Verzweifelte Augenblicke
Die Schnitte die man sich zufügt
Sind stille Schreie die keiner bemerkt
Die keiner wahrnehmen will
Man will allein sein
Den ganzen Tag im Bett liegen
Man kann nix mehr vernünftig machen
Ist lustlos und Träge
Man ist in seiner leere gefangen
In seinem eigenem Körper
In der Hölle im Nix
Überall wo man hinsieht
Ist es schwarz
Man sieht kein Lichtschimmer mehr
Nirgends wo alles Dunkel
Man fängt an sich zu hassen
Sein Leben zu hassen
Gedanken über den Tod Kommen hoch
Man ist so verzweifelt
Das man nicht mehr weiß
Was man tut
Und ob es noch gut ist
Zu leben wenn man sich eh nur quält
Schlimme Gedanken lassen einen Nicht schlafen
man liegt wach
Starrt in die Leere
In die Einsamkeit
In die Hölle
Wo man sich befindet
Es ist ein Gefängnis
Man will raus doch es geht nicht
Man ist gefangen
Und ob man je wieder richtig leben kann
Glücklich sein kann
Das steht in den Sternen

Dienstag, 26. März 2013

Depression: Zahlen und Fakten

Die Wahrscheinlichkeit an einer Major Depression zu erkranken liegt bei Frauen aus der Allgemeinbevölkerung zwischen 10 und 25% und für Männer zwischen 5 und 12%. Zur Zeit leiden Schätzungen zufolge ca. 5-9% aller Frauen und 2-3% aller Männer an einer Depression. Die Prävalenzraten scheinen unabhängig von der ethnischen Herkunft, dem Bildungsgrad, dem Einkommen und dem Familienstand zu sein.
An einer dysthymen Störung leiden zwei bis dreimal mehr Frauen als Männer und die Lebenszeitprävalenz liegt bei ca. 6%. Im Moment leiden ca. 3% an einer Dysthymie. Frauen weisen gegenüber Männern ein deutlich höheres Risiko auf, irgendwann im Leben eine depressive Episode zu entwickeln. Einige berichten, dass sich die Symptome ein paar Tage vor der Menstruation verschlechtern. Depressive Episoden treten bei Frauen zweimal häufiger als bei Männern auf.

Text kopiert von psycheplus.de

Montag, 25. März 2013

Was ist genau BURNOUT.

Wir hören ständig, dass man Burnout hat oder haben kann. Aber was ist das genau? Einige Personen verbinden Burnout mit Job und Erschöpfung. Einige verstehen Burnout als eine Depression.
Hier eine umfassende Definition, damit wir alle endlich verstehen, was Burnout bedeutet.

Ein Burnout-Syndrom bzw. Ausgebranntsein -englisch (to) burn out: „ausbrennen“- ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Es kann als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt. Das Burnout-Syndrom ist international nicht als Krankheit anerkannt, sondern gilt als ein Problem der Lebensbewältigung (siehe Abschnitt ICD). Es handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher Überlastung. Diese wird meist durch Stress ausgelöst, der wegen der verminderten Belastbarkeit nicht bewältigt werden kann.

Habt ihr noch Fragen? Kennt ihr jemand, der an Burnout leidet? Ich freue mich auf eure Kommentare.

Eure María.

Donnerstag, 21. März 2013

der Begriff "Depression": Wo kommt er her?

Der Begriff „Depression“ (lat. depressio „Niederdrücken“) ist ein moderner Begriff und existiert erst seit dem 19. Jahrhundert. Die Symptome hingegen sind schon seit Zeiten der Bibel bekannt. Denn auch Hiob litt nach diesen zahlreichen Krisen an einer Depression. 

Da diese Krankheit einen vielseitigen wissenschaftlichen Forschungsweg hinter sich hat, können wir Ihnen hier nur einige Eckdaten niederschreiben. Der Begriff Depression tauchte 1976 das erste Mal in einem Lexikon im medizinischen Bereich auf, und wurde in der Zeit zuvor als „niederdrücken“ gedeutet, sodass vielseitige Bedeutungen entstanden. Es konnte als die Senkung von Flüssigkeiten benannt werden wie z.B. den niedrigen Barometerstand und anderweitige ähnliche Dinge. Das heißt, der Begriff war nicht klar definiert. Die Symptome der Depression nahmen die Menschen damals nicht als Krankheit wahr, sondern nahmen es als ein angeborenes Temperament im analogischen Bezug zur antiken Melancholie wahr.

Zum heutigen Verständnis haben uns einige Wissenschaftler und Ärzte verholfen. Ein bekannter unter ihnen ist der griechische Arzt Hippokrates von Kós. Er hat im 5. Jahrhundert v.Chr. die Typologie erstellt und hat die Melancholie untersucht, die der heutigen Depression entspricht. Er war der Meinung, dass die „schwarze Galle“ den gesamten Körper einnimmt und somit bis ins Gehirn eindringt, wodurch der Mensch sich depressiv fühlt. Auch den Begriff Manie, was das Gegenteil einer Depression ist, hat Hippokrates eingeführt und erkannt.

Erst am Ende des 17. Jahrhunderts hat der schottische Arzt William Cullen den Zusammenhang zwischen Mensch und Depression aufgeschrieben. Er hat eine Art Nervenmechanik entworfen, wodurch er erkennen konnte, was zur Melancholie führt. Die Krankheiten, die er durch dieses Experiment also durch den Nervensaft verursacht hat, hat er als Neuronen getauft. Infolgedessen hat er zwei zentrale Schlüsselbegriffe für die heutige Psychiatrie geprägt.

Anfang des 20. Jahrhunderts hat Ernst Kretschmer den Körperbau mit den psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Nach Kretschmer handelt es sich bei der Depression um ein angeborenes Temperament. Tatsächlich gehen die Forscher heute immer noch davon aus, dass die Depression angeboren ist und vererbbar ist. 


Der Schweizer Psychiater Adolf Meyer war weniger an den "psychobiologischen" als an den "psychosozialen" Ursachen der Erkrankung interessiert, daher bevorzugte er den Begriff Depression, anstatt Melancholie. Da dieser Begriff in Bezug auf die Erkrankungsursachen neutraler ist.

Die Grundlagen des heutigen Verständnisses der Depression haben wir allerdings im hohen Maße dem Psychiater Emil Kraepelin zu verdanken. Er hat am Ende des 19. Jahrhunderts den zentralen Unterschied zwischen einem organischem und einem nicht-organischem Grund der Erkrankung gelegt. Mittlerweile werden anhand eines Klassifikationssystems, das durch eine Weltorganisation bestimmt wurde, die verschiedenen Erkrankungen sowie Depressionen, Manien, Dysthymien und Zyklothymien, in die ICD-10 zusammengefasst. Infolgedessen gliedert man die Krankheiten verschiedene Krankheitsbilder, die in Symptomatik, Schweregrad, Dauer und Rückfallrisiko eingegrenzt werden.

Mittwoch, 20. März 2013

Die unendliche Geschichte der Depressionen...

Häufigkeit
Depressionen sind außerordentlich häufig. Sie gehören zu den häufigsten psychischen Störungen und damit zu den häufigsten Krankheiten überhaupt. 3 bis 5 % der Weltbevölkerung, 200 Millionen Menschen also, so eine Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO, leiden z.Z. an Depressionen. Dabei handelt es sich nur um die von Fachleuten diagnostizierten und behandelten Krankheitsfälle – die Spitze des Eisbergs also. Wenn man den unsichtbaren, unterhalb der einsehbaren Wasserlinie liegenden Teil des Eisbergs in Betracht zieht, dürften Depressionen noch weit häufiger sein. In Deutschland leiden z.Z. etwa 5% der Bevölkerung an einer depressiven Störung. Das sind gut vier Millionen Bundesbürger.
Die bei psychisch Kranken häufig zu findende schamvolle Annahme, man sei der Einzige, die an solchen Problemen leide, ist offenkundig unzutreffend. Wer heute eine Depression erleidet, befindet sich in großer Gesellschaft, wie die zitierten Zahlen belegen. Zu dieser Gesellschaft gehören u.a. nicht wenige prominente Vertreter unserer Gesellschaft aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kunst und Medien.

 
Verlauf
Der Verlauf depressiver Störungen ist sehr unterschiedlich. Manche Patienten erleiden in ihrem Leben nur eine einzige depressive Episode, bei anderen treten depressive Episoden wiederholt auf. Die Wiederherstellung einer normalen Stimmung nach Abklingen einer depressiven Episode ist für die Prognose sehr wichtig: Unvollständige Remissionen gehen mit einem wesentlich erhöhten Risiko einher, eine weitere depressive Episode zu erleiden.
 

Folgen

Depressionen sind generell schwerwiegende Erkrankungen. Zu den nachteiligen Folgen depressiver Erkrankungen zählen das Leiden und die Behinderung des Betroffenen, die Konsequenzen der Erkrankung für Partner, Angehörige und soziales Umfeld, die Arbeitsunfähigkeit und die häufig erfolgende frühzeitige Berentung. Seitdem man versucht, die Folgen derartiger Erkrankungen für die Lebensqualität der Betroffenen zu beziffern, zeigt sich, dass Depressionen zu den am meisten beeinträchtigenden und behindernen Krankheiten weltweit überhaupt gehören.